Scheidung od. nicht scheiden
Die Geschichte um den Adler, der sich in eine Henne verliebte kennen viele. Darin geht es darum, dass ein stattlicher Adler über den Hühnerstall flog. Eine Henne erspähte den Adler und brachte es irgendwie zustande, diesen Adler so einzulullen, dass er sich in sie verliebte und ihre Wünsche, sie nicht mehr alleine zu lassen, sich nicht mehr in die Lüfte zu erheben, bei ihr zu bleiben, befolgte. Das Ergebnis war, dass der Adler einen fetten Arsch – ouuups .. sorry, das ist gemein und gehört sich nicht als Tierschützer. Wir korrigieren das gleich … – … dass der Typ einen fetten Arsch bekam, unansehlich, träge und langweilig wurde worauf die Henne den Adler plötzlich nicht mehr so begehrenswert fand. Nach allen Zwischenschritten des Unglücks, trennten sie sich und beide waren glücklich. Eine schöne Geschichte. Gut, dass man Männern so eine Geschichte von „beide waren glücklich“ als eine solche verkaufen kann.
Im wahren Leben läuft natürlich alles anders. Der Ehemann beharrt auf seine Selbstbestimmung. Die Ehefrau ist ein konstruktiv denkendes und nachsichtiges Wesen. Beide sehen unglaublich attraktiv aus und nach mehreren Jahrzehnten geht’s bei denen in der Kiste noch immer zu wie der mit Feuerwerk überflutete Sylvesterhimmel über Manhattan. Sie macht sich ausschließlich für ihn schön und nicht nur dann, wenn sie zu besonderen Anlässen eingeladen wird. Er praktiziert noch immer Dirtytalk während er mit der Hantel im Rumba-Schritt um sie schawänzelt. Diese Geschichte ist der Renner, nicht wahr?Und jetzt öffnen wir wieder die Augen, hören auf zu träumen und knüpfen beim Märchen von der glücklichen Trennung des Adlers an.
Eine Trennung kann nur dann glücklich verlaufen, wenn sich die Betroffenen integer verhalten. Wenn bei der Scheidung die Sache mit dem Geld, dem Unterhalt und der Vermögensteilung abgehandelt wird, kommen die wahren Wesenszüge der ehemals innigst Verliebten ans Tageslicht. Uhweia, genau dann, wenn es um den schnöden Mammon geht, wird man die echten Fratzen der Liebenden sehen. Genau jetzt legen sie ihre Maske der Verlogenheit ab und zeigen ihr wahres Gesicht.
Im Prinzip ist es ja so, dass es für jeden Topf einen passenden Deckel gibt. Wenn sich also Topf und Deckel gefunden haben ist es gänzlich egal mit welchen Vorkommnissen das Duett konfrontiert wird. Da es sowieso selten Top-Fitte-Pärchen (das sind diese Raritäten, mit der seltenen Begabung sich bedingungslos zu lieben) gibt, sollten Menschen endlich akzeptieren, dass sie nicht zu den privilegierten Genträgern gehören. Ergo sollten sie sich damit abfinden, dass sich die Gattin nur dann ein wenig aufhübscht, und ihre Porre förmigen Zotten frisiert wenn sie das Haus zum Familien-Weihnachtsfest verlässt, mit ihm natürlich, dieser verehelichten halb-harten Trübsal mit Sackgesicht und Haarkränzchen – passt also perfekt zusammen dieses Pärchen wo sich die innere Unzufriedenheit auf die rar gepflegte Optik auswirkt. Wobei die Unzufriedenheit stets steigt mit der Erspähung der gegenüber stehenden Optik und dies natürlich zu noch mehr Unzufriedenheit führt. Da beißt sich die Schlange selber in den Schwanz.
Warum viele Männer sich nicht scheiden lassen?
- Weil sie nicht wissen wozu der verlauste Flokati, ein geräumiger Kofferraum, zwei Plastikeimer und ein Sack Zement zu gebrauchen und sie immer noch am Knobeln sind.
- Weil sie sich davor fürchten, der hässlichsten Fratze aller Zeiten zu begegnen wenn sie das Wort „Scheidung“ erwähnen.
- Weil sie sich einbilden, sie wären unerlässlich für Frau und Kind. Auch dann, wenn das Kind bereits selber um die Mittdreißig ist und die olle Stute die Haxen noch immer zusammen hält.
Warum viele Frauen die Scheidung vermeiden?
- Weil sie Angst haben den vermeintlichen Bärlauchstrudel den sie, aus selbst gepflanzten Maiglöckchen, gebacken haben selber mitessen zu müssen.
- Weil sie sich davor fürchten, dass ihnen der Geldhahn durch den Gatten abgedreht wird.
- Weil sie sich einbilden, ihr verehelichter Pantoffelheld wäre ohne ihre Fürsorge lebensunfähig.
Sachlich betrachtet – das Heiraten & Scheidung
Heiraten bedeutet: vertragliches Knebeln. Heiraten hat nichts mit der Größe der empfundenen Liebe zu tun sondern nur mit dem Wissen um die Evolutionsbiologie der Männer und um die klassische Rollenverteilung aus Mainstream-Sichtweise. Wer also sein Gegenüber nicht vertraglich bindet zeugt von uneigennütziger und selbstloser Liebe. Wer aufrichtig liebt, der knebelt nicht. Wo Aufrichtigkeit herrscht bedarf es keiner Verträge. Wer Verträge braucht, dem kann man nicht vertrauen. So einfach.
Einen interessanten Beitrag bringt Ivan Markovic von vice.com …
Mit dem Zitat einer türkischen Weisheit „Ölüm senin peşindeyken sen neyin peşindesin ey insanoglu!“, das so viel bedeutet wie: Wo der Tod doch hinter dir her ist, hinter was bist du her?; beenden wir dieses perfide Thema und heben unser Glas mit einem fröhlichen Chin*Chin* auf all die Weiber, die es geil finden so ein Weh am Hals zu haben. Wenn diese Weiber besser auf ihre Typen aufpassen würden, dann gäbe es weniger Frauen die belästigt und gestalkt werden!